Der ID.Buzz als rein elektrischer Bulli bietet sich für das Schlafen im Auto an. Im Unterschied zum Verbrenner-California ist erstaunlich, wie leise, komfortabel und mit guter Beschleunigung sich dieser Elektro-Van fährt – es ist wirklich ein Vergnügen. Die Breite des Kofferraums hinten beträgt 120 cm, 162 cm vorn. Grundsätzliche Überlegungen zu Elektrofahrzeugen als Reisemobile finden sich hier.

Den ID.Buzz gibt es in zwei Längen. Der kurze Radstand bietet innen hinter der Vordersitzen 2,23 m Länge, der lange Radstand (LWB) 25 cm mehr (Angaben von VW). Der LWB bietet also deutlich und spürbar mehr Raum – falls man in dem ID.Buzz auch zum gelegentlichen Campen anschafft, sollte man den relativ geringen Aufpreis unbedingt in Betracht ziehen. Die Schiebetür ist 19 cm breiter und somit das Beladen und Einsteigen komfortabler und eine mögliche dritte Sitzreihe gut erreichbar (max. 7 Sitze). Nachteil des LWB ist, dass er in engen Parksituationen weniger übersichtlich ist und daher eine Rückfahrkamera sehr anzuraten ist.

Ein „Gute Nacht Paket“ zum Schlafen im ID.Buzz gibt es vom Hersteller noch nicht. Das ist aber kein Problem – mit wenig Aufwand kann man sich selbst helfen:

Bett

Leider ist es nicht möglich, die Rücksitzbank zu entfernen, um eine ebene Fläche zu erhalten. Die umgeklappten Lehnen ergeben aber immerhin eine waagerechte Fläche, auf die eine Unterlage gelegt werden kann. Der Absatz ist dann 25 cm hoch und muss daher an der Kofferraumkante beispielsweise mit drei ca. 25cm hohen Plastikboxen ausgeglichen werden. Auch diese speziellen Campingboxen könnten verwendet werden, die es sogar mit eingebauter, chemiefreier Trenntoilette oder mobilem Waschbecken gibt. Darauf können dann einfach Holzplatten gelegt werden (im Foto drei Stück:  einmal 50cm breit und zweimal 30 cm breit; 2m lang für zwei Personen). In den Boxen kann Campingmaterial verstaut werden.

Auf diese Fläche können zwei Klappmatratzen (je 60 cm breit) gelegt werden und der Schlafplatz ist schon eingerichtet:

Das geht natürlich genauso einfach auch für nur eine Person, wenn man nur eine Matratze verwendet. Somit hat man seitlich noch Stauraum, z.B. für ein Rennrad:

Einfacher kann eine ebene Schlaffläche erzielt werden, wenn man das Multiflexboard als aufpreispflichtiges Zubehör mit- oder nachbestellt. Allerdings passen dann die Boxen nicht mehr so nebeneinander wie auf dem Foto.

 

Klimatisierung

Der ID.Buzz hat im Werkszustand leider keinen „Camp-Mode“, der es erlauben würde, in der gesamten Nacht die Klimaanlage zu nutzen. Allerdings können zwei Zeitpunkte (z.B. 2 und 4 Uhr) eingestellt werden, an denen die Klimaanlage anspringt und für ca. 15 min. die Luft abkühlt.

Den Camping-Modus kann man auch quasi manuell einrichten. Dazu müsste man den Fahrersitz belasten (um einen sitzenden Fahrer zu simulieren), den Gurt einstecken, die „Zündung“ ein-  und das Licht ausschalten.

Eine bessere Lösung verspricht ein spezieller OBD-Dongle, der mit der Funktion 22 die Fahrzeugabschaltung nach 30 min. deaktiviert. Auf ausreichende Batteriekapazität müsste man selbst achten, aber beschlagene Scheiben würden dann der Vergangenheit angehören.

Zusätzlich oder aussschließlich kann dieser Abstandshalter in das Schloss der Heckklappe gesteckt werden:

Das sieht dann mit geschlossender Klappe so aus, also regengeschützt und doch gut belüftet:

Ergänzend kann man über die teilweise oder vollständig geöffneten Fenster der Fahrer- und/oder Beifahrertür einen Scheibenstrumpf stülpen:

 

Bei Regen können diese Windabweiser verwendet werden.

 

 

Abdunkelung

Um die Scheiben abzudecken könnten einfach Kartons zugeschnitten und eingeklemmt werden. Alternativen siehe auch hier.  Für häufigere Verwendung gibt es auch fertige Sets, die aus isolierendem Material bestehen.

Zum Fahrerhaus hin kann man die (optionale) Netztrennwand einbauen und einen Verdunkelungsvorhang einfach drüber hängen. Seitlich kann man den Vorhang durch die Saugnäpfe an der Seitenscheibe befestigen. Das geht schnell und verdunkelt prima:

 

 

Küche/Wasserversorgung

Mit dem Camp-Rack ist für beides gesorgt.

Der 12V-Anschluss im Kofferraum schaltet sich übrigens bei ausgeschaltetem Motor nicht ab, da der ID.Buzz als Nutzfahrzeug gilt. Eine Kühlbox kann also die gesamte Nacht über betrieben werden.

 

Videos

Luxusausbau von „Liebhaberei“ (ca. 5.000 EUR):

 

Oder von easyginic :

 

So ähnlich gibt es das auch von Ququq (ca. 3.200 EUR).